Wie kam ich dazu mir einen 3D Drucker zu kaufen? Nun ich bin jemand, der gerne tüftelt, schraubt und werkelt. Das fing bei mir als Kind mit Lego Technik an, setzte sich mit Computern fort und auch heute noch Streiche und werke ich lieber selber anstatt einen Handwerker zu rufen. Mit der aktuellen „Maker-Bewegung“[1] liege ich damit in einem Trend, Dinge wieder selber zu machen und diese auch zu verstehen.

Nachdem ich mich wiederholt mit dem Thema auseinandergesetzt habe und immer vor der schieren Zahl an unterschiedlichen Geräte und Bausätze mit Preisspanne zwischen 150 und 5000 Euro erschlagen gefühlt habe, waren es doch zwei Faktoren die den Ausschlag gegeben haben:

  • In der c’t kam ein Bericht[2] über einen günstigen 3D-Drucker Bausatz aus China – dem Tevo Tarantula, für unter 200€.
  • Kurz darauf war ich auf der „Maker Faire“ in Berlin und gefühlt war an jedem zweiten Stand ein 3D-Drucker im Einsatz, das hat mich dann ziemlich angefixt und ich habe mir den Bausatz bestellt.

Der Bausatz:

Der Bausatz wurde direkt aus China geliefert und war innerhalb von einer Woche bei mir. In der Zwischenzeit habe ich mich mehr mit dem Thema auseinandergesetzt, die nötige Software installiert und erste Mustermodelle runtergeladen.

Die beiliegende Aufbauanleitung war nicht zu gebrauchen, es gibt aber genügend Videos von anderen Nutzern die den Aufbau akribisch gefilmt und dokumentiert haben. Nach rund 8 Stunden Bauzeit, bei denen ich viel Spaß hatte (Lego Technik Kind), wurde es ernst. Das erste Einschalten stand bevor und trotz aller Vorsicht und Sorgfalt (insbesondere bei der Stromverkabelung), war mir doch etwas mulmig. Nach dem Einschalten summte der Lüfter, das Display ging an und es roch nicht verschmort – Alles gut.

Der erste Druck und erste Schwierigkeiten

Nach dem obligatorischem nivellieren des Druckbettes habe ich den ersten Druckauftrag gestartet. Er lief mäßig. Nach mehreren Versuchen, landete ich in Tevo Tarantula Facebook Gruppe für den Drucker, die als Community unglaublich hilfreich ist. Selbst die einfachsten Fragen werden zum wiederholten Mal für Anfänger erklärt, eine Antwort gibt es meist innerhalb von Minuten. In meinem Fall war es ein verstopfter Druckkopf.

Ich wollte das erstmal nicht glauben, denn ich habe nichts an dem Druckkopf verändert, aber hier hat die chinesische Gründlichkeit versagt. Der Druckkopf war nicht korrekt zusammengesetzt. Die Druckerdüse muss bündig mit einem Verbindungsstück im Heizblock sein. Bei mir war ab Werk ein Spalt, in dem das Plastik nicht floss und mit der Zeit verkokelt ist.

Erste Neuanschaffung – neuer Druckkopf

Ich habe den Druckkopf auseinandergenommen, gereinigt und diesmal korrekt zusammengesetzt und voila der erste Druck gelang.

Ab hier ging es Schlag auf Schlag. Das erste große Druckprojekt war ein Totenkopf aus einer Gitterstruktur für Stifte, den sich meine Frau für Ihren Schreibtisch gewünscht hat. (Der Drucker war 16 Stunden damit beschäftigt).

Ab jetzt ging auch das Experimentieren los. Verschiedene Kunststoffe, verschiedene Qualitätsstufen. Gleichzeitig habe ich ein erstes eigenes Modell erstellt, bei dem Stecker für einen Grilltopf ist ein Plastikteil gebrochen. Mit Tinkercad[3] habe ich im Browser ein Ersatzteil nach gestaltet und ausgedruckt. Es passt fast perfekt, erfüllt aber seinen Dienst. Anstelle den Topf zu entsorgen, kann er so sicher weiterverwendet werden!

Als nächstes kamen dann die ersten Verbesserungen für den Drucker selber. Viele Teile sind aus Kostengründen aus Acryl/Plexiglas, das zwar funktioniert aber nicht unbedingt das ideale Material ist da es flexibel ist und damit einen negativen Einfluss auf die Druckqualität hat. Auch hier ist die Community sehr aktiv und bietet zahllose Vorlagen, die man kostenlos herunterladen kann und ausdrucken kann.

Leider häuften sich die Verstopfungen des Druckkopfes. Bei genauerer Betrachtung, stellte sich heraus, dass sich verkokelter Kunststoff in einem Gewinde festgesetzt hatte, der sich nicht entfernen ließ. Dadurch war ein Spalt im Druckkopf der immer wieder verstopfte, der Druckkopf hatte keine Zukunft. Also habe ich einen neuen Druckkopf bestellt – Kosten 8 Euro. Mit dem alten konnte ich zum Glück noch eine Halterung für den Neuen drucken. Den neuen Kopf, habe ich diesmal direkt selber noch mal auseinander und zusammengebaut, dieser druckt seitdem ohne weitere Probleme.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Maker

[2] https://www.heise.de/ct/artikel/3D-Drucker-fuer-unter-200-Euro-Tevo-Tarantula-3730170.html und https://www.heise.de/ct/ausgabe/2017-13-Guenstiger-3D-Drucker-aus-China-Tevo-Tarantula-3733186.html

[3] https://www.tinkercad.com/

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